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Schnell besser im Diktat – die 100 häufigsten Fehler vermeiden

Diktate dienen dem Erlernen und der sicheren Schreibung von Wörtern des Grundwortschatzes der deutschen Sprache. In einer Studie* hat Wolfgang Menzel etwa 2000 Aufsätze von Schülern der 2. bis 10. Klasse ausgewertet und herausgefunden, dass 20 Prozent aller Falschschreibungen auf gerade einmal 100 Wörter entfallen. Schüler, die diese 100 häufigsten Fehlerwörter richtig schreiben, sind in Diktaten und Aufsätzen im Vorteil. Lesen Sie in diesem Blogbeitrag, welche 100 Wörter am häufigsten falsch geschrieben werden und wie das Training der 100 häufigsten Fehlerwörter funktioniert.

Die 100 häufigsten Fehlerwörter im Diktat

Dies sind die am häufigsten falsch geschriebenen Wörter:

groß – bald – wieder – dann – fahren – wir – zurück – fertig – kommt – hat – fallen – ließ – einmal – plötzlich – fleißig – sehen – morgen – nie – Straße – Vater – hält – sehr – weiß – wäre – Vogel – bekommt – ziemlich – sitzt – gibt – steht – alle – nehmen – muss – viel – Kind – ohne – Ende – fällt – ein bisschen – spielt – Lehrer/Lehrerin – schnell – jetzt – hatte – nicht/nichts – hier – rennt – fährt – lassen – sieht – Mädchen – zu Hause – soll – dies/dieser – Mutter – fehlt – endlich – los – nahm – rief – ihn – kam – geht – wenn – auf einmal – voll – nächste – nimmt – außen/außer/draußen – wird – nämlich – wissen – kriegt – sah – man – Tag – immer – mehr – sagt – kann – stellt – Fahrrad – ganz – am Abend – bekam – allein – fiel – isst – ging – heran/herein/heraus/hinaus/hinein – hätte – ihm – kennt – vielleicht – lässt – stand – denn – wenig – will – Fahrräder

Einige Wörter (z.B. “außen/außer/draußen” und “heran/herein/heraus/hinaus/hinein”) sind in Gruppen zusammengefasst, weil hier die gleichen Falschschreibungen auftreten: andere Buchstaben als das “ß” bei “außen/außer/draußen” und Doppelkonsonanten bei “heran/herein/heraus/hinaus/hinein”, z.B. “herraus”.

So funktioniert das Training der 100 häufigsten Fehlerwörter

Das Training der 100 häufigsten Fehlerwörter kann z.B. im Nachhilfeunterricht, in der Lerntherapie oder zu Hause mit den Eltern durchgeführt werden. Gehen Sie nach diesen Schritten vor:

Schritt 1: Die 100 Wörter werden dem Kind diktiert, bei jüngeren Kindern bzw. schwachen Lernern auf mehrere Tage verteilt. Sicher richtig geschriebene Wörter werden aussortiert.

Schritt 2: Die falsch geschriebenen Wörter und diejenigen Wörter, bei deren Schreibung das Kind unsicher war, werden von Ihnen oder dem Kind auf Karteikarten geschrieben. Auf eine Karteikarte kommt nur ein Wort. Auch die in Gruppen zusammengefassten Wörter sollten auf je eine Karte geschrieben werden, also eine Karteikarte für “außen”, eine für “außer” und eine für “draußen”.

Schritt 3: Auf die Rückseite jeder Karte wird ein kurzer Satz geschrieben, in dem das jeweilige Wort vorkommt, z.B.: “wieder” – “Bald sind wieder Ferien.” Achten Sie darauf, dass das Lernwort nicht am Satzanfang steht, weil dies wegen der dann zwingenden Großschreibung zu Verwirrung führen kann.

Schritt 4: Das Kind sollte in kleinen Portionen lernen, also nur etwa zehn Wörter pro Tag. Diktieren Sie dem Kind zunächst das Wort von der ersten Karteikarte. Lesen Sie dann den Satz von der Rückseite der Karte vor, damit das Wort in einem sinnvollen Zusammenhang gelernt wird. Lassen Sie das Kind aber nur das einzelne Wort schreiben.

Schritt 5: Fördern Sie die Selbstüberprüfung durch das Kind: Lassen Sie es sein Schreibergebnis anhand der Karteikartei eigenständig kontrollieren. Keine Fehler? Dann kommt die Karte im Karteikasten ein Fach weiter nach hinten. Ist das Wort falsch geschrieben, wird es korrigiert und die Karte verbleibt in seinem Fach. Hat das Kind ein Wort in drei aufeinanderfolgenden Übungsdurchläufen richtig geschrieben, gilt es als gelernt. Die dazugehörige Karte kann aussortiert werden.

So lernt das Kind die 100 häufigsten Fehlerwörter mit System und verbessert nicht nur seine künftigen Diktatnoten, sondern auch seine Rechtschreibung in Aufsätzen und anderen frei geschriebenen Texten.

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*Menzel, Wolfgang: Rechtschreibunterricht. Praxis und Theorie: „Aus Fehlern lernen“. Friedrich Verlag, 1985.

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