lernen

Lerntypen – die Grundlagen

Jeder sollte seinen Lerntyp kennen

Wer seinen Lerntyp kennt und ihn beim Lernen berücksichtigt, kann Informationen schneller und nachhaltiger aufnehmen. Die für das reine Lernen aufgewendete Zeit lässt sich verkürzen und die Chance, dass man sich im passenden Moment an das Gelernte erinnert, steigt. Kurz: Wer mehr über seine Art zu lernen weiß, lernt effektiver.

Jeder Mensch lernt anders

Wer lernt, nimmt Informationen über seine Sinnesorgane auf. Dazu zählen Ohren, Augen, die Nase, der Geschmacks- und Muskelsinn. Über diese Sinnesorgane gelangt der Lernstoff in das Gedächtnis. Da die einzelnen Sinnesorgane bei jedem Menschen unterschiedlich beschaffen sind und es gerade beim Lernen Gewohnheiten und Vorlieben gibt, lernt jedes Kind und jeder Erwachsene auf seine eigene, unverwechselbare Art. Kein Mensch ist wie der andere; kein Mensch lernt wie der andere. Ein ‚Nürnberger Trichter‘, ein Gerät, mit dem sich jeder Lernende mühelos Wissen und Fähigkeiten aneignen kann, ist noch nicht erfunden worden. Zu unterschiedlich sind die Interessen, das Tempo und die Lernvoraussetzungen, als dass es eine für alle Menschen stimmige Lernmethode geben könnte.

Mehrkanaliges Lernen

Beim Lernen spielen die Sinne eine wichtige Rolle. Untersuchungen haben ergeben, dass wir Informationen besser aufnehmen und länger behalten, wenn sie uns über mehrere Wahrnehmungskanäle erreichen. Wenn wir etwas nur hören, haben wir binnen kurzer Zeit etwa 80% wieder vergessen. Wird ein Text gelesen oder ein Bild betrachtet, beträgt die Vergessensrate 70%. Wenn wir hören und sehen, wenn wir den Lernstoff also akustisch und visuell aufnehmen, können wir uns nach kurzer Zeit immerhin noch an die Hälfte erinnern. Dieser Erfolg lässt sich steigern: Wird gleichzeitig hörend, sehend und sprechend gelernt, sinkt die Vergessensrate auf 30%. Am effektivsten lernt, wer Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben kombiniert. In diesem Fall werden nur 10% vergessen oder positiv ausgedrückt: 90% können wieder abgerufen werden, haben also den Weg ins Gedächtnis gefunden. Reiner Frontalunterricht ist demnach die ungünstigste Unterrichtsform. Unterricht, der viele Sinne mobilisiert, ist dagegen lern-, leistungs- und motivationsfördernd.

Suggestopädie – Lehren und Lernen mit allen Sinnen

Suggestopädie ist eine Lehr- und Lernmethode, die Lernen mit allen Sinnen ermöglicht. Sie geht auf den bulgarischen Psychiater Georgi Lozanov zurück. Lernfördernde Elemente sind der Einsatz von Musik und Entspannungsübungen, das Einbeziehen des Körpers durch Rollenspiele und Bewegungsübungen sowie das spielerische Erarbeiten von Lerninhalten. Die unterschiedlichen Lernkanäle, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein werden gleichermaßen angesprochen. Auf diese Weise ermöglicht suggestopädischer Unterricht jedem Lernenden die zum jeweiligen Lerntyp passende Aufnahme und Verankerung von Informationen. Suggestopädie ist eine sehr individuelle Unterrichtsform. Weil sie alle Lerntypen gleichermaßen anspricht, kann sie leicht in der Gruppe durchgeführt werden.

Lesen Sie auch „Welche Lerntypen gibt es?“ und „Wie lernt jeder Lerntyp am effektivsten?“.

Nach oben scrollen